Einzelhandel zum 1. Mai mit Rekordbeschäftigungen – Appell an Politik
Zum 1. Mai meldet der Handelsverband Deutschland (HDE) Rekordbeschäftigung im Handel und warnt gleichzeitig vor demographischen Herausforderungen. Ein Appell geht auch an die Politik.
Der höchste Beschäftigungsstand seit 20 Jahren beweist die große Bedeutung des Einzelhandels als Arbeitgeber und Ausbilder. Mit mehr als 3,1 Millionen Beschäftigten ist der Handel einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. So werden in den beiden Kernberufen Kaufleute im Einzelhandel und Verkäufer rund 10 Prozent aller Ausbildungsverträge jährlich in Deutschland abgeschlossen. Bei Angebotenen Ausbildungsstellen ist man an der Spitze. Diese Tendenz wird zum Trotz aller bisherigen Krisen weiter ausgebaut.
Hauptgeschäftsführer Stefan Genth fordert dennoch oder gerade deshalb mehr gesellschaftliche Wertschätzung für die duale Ausbildung und warnt gleichzeitig vor Arbeits- und Fachkräftemangel. Denn trotzdem gebe es rund 50 000 weiter offene Stellen seit Anfang des Jahres, einer Studie zufolge sogar rund 120 000 aktuell. Genth appelliert außerdem an die Politik, die Attraktivität der dualen Berufsausbildung und der Aufstiegschancen müssen besser kommuniziert werden. Der Verband tut dies schon durch Informationskampagnen und der Bereitstellung von Unterrichtsmaterial für Schulen. Es müssen aber Weichen für eine gezielte Weiterbildung und ein unbürokratisches Zuwanderungsrecht gelegt werden.
Weitere Forderungen an die Politik sind moderne Arbeitszeiten, die mit Vereinbarkeit von Familie und Beruf einhergehen, sowie eine Reform des Steuerrechts zur Steigerung der Erwerbsbeteiligung bei Frauen. Gemeinsam mit einer verlässlichen Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen, einschließlich Gymnasien, die die sehr guten Karrierechancen im Handel aufzeigt, könnte man sich so den enormen demographischen Herausforderungen stellen.
Quelle:
Handelsverband Deutschland – HDE e.V.
Am Weidemann 1A
10117 Berlin
27.04.2023