Handelsverband fordert Bürokratiestopp und Gründungsoffensive
Der Handelsverband Deutschland (HDE) machte sich vor dem Mittelstandsgipfel des Bundeswirtschaftsministeriums für bürokratische Entlastungen, sowie eine Gründungsoffensive stark.
Der HDE hat deutlich gemacht, dass es in der aktuell für viele Unternehmen schwiegen Lage dringend Entlastungen bei oft zu bürokratischen Gesetzen und Vorgaben braucht. Zudem erneute der Verband seinen Vorschlag zum Start einer Gründungsoffensive für Handelsunternehmen und zur Einführung von Ansiedlungsmanagern zur dauerhaften Stärkung der Innenstädte.
„Weit über 90 Prozent der Unternehmen im Einzelhandel in Deutschland gehören zum Mittelstand. Die Branche ist von kleinen und mittelgroßen Betrieben geprägt wie kaum eine andere. Die Nachwirkungen der Corona-Krise und die in der Folge der hohen Inflation schlechte Konsumstimmung treffen diesen mittelständischen Einzelhandel knüppelhart. Da muss die Bundesregierung jetzt wegweisende Entscheidungen für bessere Rahmenbedingungen treffen. Ansonsten droht am Ende die Verödung ganzer Stadtzentren“, erklärte HDE-Präsident Alexander von Preen.
Allein für das laufende Jahr rechnet der HDE mit der Schließung von 9.000 Geschäften. Vor diesem Hintergrund spricht sich der Verband für eine Gründungsoffensive mit stattlichen Förderungsmaßnahmen und die Einführung von Ansiedlungsmanagern aus. Diese sollen die Leerstandssituation vor Ort beobachten, erfassen und sinnvolle Nachnutzungen vermitteln. Der Fokus sollte dabei demnach auch auf der Koordinierung aller beteiligten Akteure vor Ort aus Handel, Kommune, Gastronomie, Handwerk und Kultur liegen.
Neben dem ins Leben rufen einer Gründungsoffensive kämpft von Preen außerdem für Veränderungen bei steuerlichen und bürokratischen Hindernissen.
„Der Bürokratieabbau ist seit Jahrzehnten in aller Munde. In der Praxis aber werden immer mehr bürokratische Berichtspflichten aufgebaut. Das war schon in guten Zeiten mehr als ärgerlich. Die aktuelle Krise jedoch macht es unerlässlich, manch alten Zopf abzuschneiden. Und vor allem dürfen nicht ständig neue Vorgaben hinzukommen“, so der HDE-Präsident.
Beispiele für unnötige Bürokratie sieht der Verband unter anderem bei der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder in dem Entwurf des Bundesarbeitsministeriums zur Arbeitserfassung.
Es müssen zwar, so von Preen, für alle faire Rahmenbedingungen festgesetzt werden, aber nicht jedes Detail exakt vorgegeben werden: „Die Politik braucht wieder mehr Zutrauen in die Funktionsweise der sozialen Marktwirtschaft.“
Quelle:
Handelsverband Deutschland (HDE)
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
13.06.23