„Autofreie Innenstadt bedeutet freie Fahrt für den Onlinehandel“

Veröffentlicht am: 21. September 2023|Kategorien: Fakten|

Eine Erhebung der AMICA Parfümerien Bittel legt dar, dass dem Endverbraucher die Lust auf Shoppingbummel und Erlebniskauf bei Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs vergeht.

Klimaschutz ist aktuell ein sehr großes Thema. Da zwischen Luftverschmutzung und Klimawandel ein enger Zusammenhang besteht, wird der Ruf  nach einer autofreien Innenstadt immer lauter. Doch nicht nur die Stimmen dafür auch die Masse an Menschen, die gegen eine autofreie Innenstadt sind, nimmt zu.

„Autofreie Innenstadt bedeutet freie Fahrt für den Onlinehandel“, so Dr. Andreas Leistikow, der sich zu einer Studie der AMICA-Parfümerien Bittel geäußert hat.

Eine Erhebung der AMICA Parfümerien Bittel zeigt, dass dem Endverbraucher die Lust auf Shoppingbummel und Erlebniskauf bei Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs vergeht. Das gilt zumindest für die Klein- und Mittelstädte in Baden-Württemberg.

Teilgenommen an der Befragung von 1000 ausschließlich kaufenden Kunden haben, im Juni des aktuellen Jahres 2023, 13 der 26 AMICA-Filialen.

Abgefragt wurde zunächst, ob der Konsument weniger oder mehr als fünf Kilometer zurücklegte, um die Parfümerie zu besuchen.
Im Anschluss wurde nach dem benutzten Verkehrsmittel gefragt.
Herausgestellt hat sich, dass 52% mehr als fünf Kilometer zurückgelegt haben, um in eine der Verkaufsstellen zu kommen.
Wir haben hier also eine hohe Abhängigkeiten von den Kunden, die von außerhalb kommen und weite Wege zur Parfümerie zurücklegen müssen.
Von den befragten Kunden nutzen 93,4 % den Individualverkehr, kamen also mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß. Nur 6,6% der kaufenden Kunden nahm die Dienste des ÖPNV in Anspruch.
Selbst bei Kurzstrecken wurde der öffentliche Nahverkehr eher gemieden.
Über ein Drittel ging zu Fuß und gut die Hälfte entschied sich, trotz der geringen Entfernung, fürs Auto.

„Der hochwertige Innenstadthandel in ‘unseren‘ Städten ist hochgradig vom Individualverkehr und in erster Linie von Autofahrern abhängig. Kein anderes Verkehrsmittel hat auch nur annähernd eine ähnliche Relevanz. Vor allem die Kunden von auswärts nutzen das Auto mit überwältigender Mehrheit. Das Problem dabei ist: Diese Kunden werden politisch nicht gehört, weil sie zumeist keine Stimme bei der Gemeinderatswahl haben, weil sie in einer anderen Stadt wohnen“, betonte Simon Bittel, Inhaber der Parfümerie Bittel und Geschäftsführer der AMICA Parfümeriehandels- und Beteiligungsgesellschaft.

Die Befragung fand bei sehr gutem Wetter statt. Nicht vergessen darf man daher, dass Radfahrer bei Schnee, Eis, Regen und extremer Hitze größtenteils zu Autofahrern werden.

„In den von uns beobachteten Städten ist der Versuch, Kunden auf andere Verkehrsmittel ‘umzuerziehen‘, zumindest aus Sicht des Handels überall gescheitert. Zu Großstädten können wir keine Aussage machen, da wir dort nicht vertreten sind. Keiner unserer Standorte hat eine U-Bahn oder innerstädtische S-Bahn. Was vielleicht in Großstädten funktioniert, funktioniert nicht in Mittel- und Oberzentren“, fügte Bittel hinzu.

Im Hinblick auf die Befragung zieht pn-Kolumnist und Brancheninsider, Dr. Andreas Leistikow,  folgendes Fazit: Weniger Autos in der Stadt bedeuten freie Fahrt für den Onlinehandel.

„Der Handel in PKW-freundlichen Städte gewinnt dagegen sehr deutlich bei Frequenz und Umsatz. Dabei geht es NICHT in erster Linie darum, Autos in den Einkaufslagen, ob oberirdisch oder direkt vor den Geschäften, zuzulassen. Es geht darum, dass Autos bequem und schnell in die Stadt kommen und dort zentrumsnah und günstig parken können. Parkplatznahe Lagen werden interessanter, während gleichzeitig teilweise die Zentrumslagen an Attraktivität verlieren“, erklärte Bittel.

 

Quelle:
Offizielles Branchenportal des Bundesverband Parfümerien e.V.
Kaiserstrasse 42a
40479 Düsseldorf
Deutschland

 

21.09.23

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