Die Zahl der Arbeitslosen ist im August weiter gestiegen
Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur hat erneut zugenommen.
Ende August werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur insgesamt 6.555 Menschen ohne Job gezählt. Das sind 461 Personen mehr als im Juli und 491 Personen mehr als im August 2022.
Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,6 Prozent und somit 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats wie auch des Vorjahresmonats.
Dieser hohe Anstieg sei, laut Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur, für den Spätsommer untypisch.
Wieso es zu einem Anstieg kam, hat, so Wagner, mehrere Gründe.
„Zum einen melden sich wegen der späten Ferien nach wie vor junge Leute nach Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums arbeitslos und orientieren sich neu. Zum anderen beenden immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine ihre Sprachkurse und werden nun statistisch erfasst, weil sie auf Jobsuche gehen können. Als dritter Effekt kommt die Rezession hinzu. Sie macht sich zunehmend am Arbeitsmarkt bemerkbar, der lange robust geblieben ist“, erklärte der Chef der Agentur für Arbeit Montabaur.
Die Auf- und Abgänge in bzw. aus der Erwerbstätigkeit waren dagegen im August auf einem gewohnt hohen Niveau:
1.774 Männer und Frauen meldeten sich aus der Arbeitslosigkeit ab, während 2.227 hinzukamen.
Die Zahl derer, die dabei aus einer Erwerbstätigkeit kamen, ist deutlich gestiegen. So war jeder Dritte vorher in einem Arbeitsverhältnis.
„Dass mehr Menschen ihre Beschäftigung verlieren, ist ein Indiz für eine schwächelnde Konjunktur“, betonte Wagner.
Nicht nur die Konjunktur schwächelt auch der Stellenmarkt befindet sich weiterhin auf einem Tiefpunkt.
Im ablaufenden Monat konnte er nur 448 Stellenangebote aufweisen. Das sind 160 Angebote bzw. 26,3 Prozent weniger als im August des Vorjahrs.
In der Jahressumme ist er um etwa ein Viertel zurückgegangen.
Seit Januar bekam die Arbeitsagentur 3.593 Stellenmeldungen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 1.258 Stellen bzw. 25, 9 Prozent.
Auch der Bestand ist gegenüber dem Vorjahresmonat stark zurückgegangen. Hier haben wir eine Senkung um 828 Stellen bzw. 19,9 Prozent.
Trotz dieses Rückgangs können immer noch 3.329 Stellen vermittelt werden.
Wagner sieht viele Unternehmen in einer Zwickmühle.
„Sie brauchen Fachkräfte, scheuen sich aber angesichts vieler Unwägbarkeiten, Personal einzustellen. Wer jetzt nach einer Ausbildung arbeitslos gemeldet ist, hat trotzdem gute Perspektiven. Qualifikation und Jugend sind zur Zukunftssicherung bei den Betrieben besonders gefragt!“, erklärte er.
Wirft man nun einen Blick auf die beiden Landkreise lassen sich auch hier starke Rückgänge festhalten:
Im Westerwaldkreis wurden 4.038 Menschen ohne Job gezählt. 284 Personen mehr als im Juli und 302 mehr als im August 2022.
Die Quote ist auf insgesamt 3,5 Prozent gestiegen. Das ist ein Plus von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahresmonat.
Der Rhein-Lahn-Kreis weißt 2.517 Arbeitslose auf.
Hier haben wir einen Anstieg von 177 Personen gegenüber dem Juli und 189 gegenüber dem August 2022.
Die Quote liegt hier bei 3,8 Prozent und ist damit 0,3 Prozentpunkte höher als vor einem Monat und 0,2 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit (BA)
Regensburger Straße 104
90478 Nürnberg
31.08.23