Spitzentreffen der Evangelischen Kirche mit dem Handelsverband
Einigkeit zwischen Evangelischer Kirche und Handelsverband bei Stärkung der Innenstädte
Vertreter der Evangelischen Kirche der Pfalz, der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland und des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz, hatten sich zu einem Spitzengespräch in Mainz zusammengefunden. Dabei ging es um die Zukunft der Innenstädte, ebenso wie die Entwicklung im ländlichen Raum.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Innenstädte, insbesondere zur Aufrechterhaltung in ihrer Funktion als sozialer Treff- und Kommunikationspunkt, einer Stärkung bedürfen. Dabei sei dem Handel und der Kirche gemeinsam, dass sie scheinbar als Selbstverständlichkeit der Anwesenheit in der Innenstadt angesehen, aber in Entscheidungen nicht so eingebunden wurden, wie es wünschenswert wäre.
Eine Schwächung des Handels in den Innenstädten, durch Ansiedlungen oder Erweiterungen im die Randbereich, oder sogar im Außenbereich, sei für den Erhalt der innerstädtischen Strukturen kontraproduktiv und solle daher vermieden werden.
„Es geht uns um lebendige Innenstädte, was nur dann möglich ist, wenn Leben in der Stadt stattfindet. Dies betrifft sowohl das Leben/Wohnen in der Stadt, aber auch das miteinander Leben durch soziale Kontakte, diakonische Beratungs- und Hilfsangebote, kulturelle Veranstaltungen, Treffen in der Gastronomie und der Möglichkeit des gemeinsamen Einkaufens„, so die Teilnehmer. Der Handel, auch sein soziales Engagement und die persönlichen Kontakte zu den Kunden, sind ein wichtiger Faktor für eine lebendige Innenstadt. Aber nicht nur die Innenstädte, auch die Versorgung des ländlichen Raumes liegt den Teilnehmern am Herzen. Man war einmütig der Meinung, dass bisher der ländliche Raum in der politischen Betrachtung zu wenig Beachtung gefunden hat, und Rheinland-Pfalz als Flächenland sich des Themas mehr annehmen müsse.
Auch über Öffnungen an Sonntagen wurde gesprochen. Dabei wurden die unterschiedlichen Standpunkte ausgetauscht und stießen auf Verständnis auf beiden Seiten. Verkaufsoffene Sonntage, so Jan Sebastian, Präsident des Handelsverbandes, stellen einen Teilaspekt für eine mögliche Attraktivierung der Städte dar. Als Verband streben wir eine einvernehmliche, moderate Lösung mit allen Akteuren an, so Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes.
Dabei ist den Händlern sehr wohl bewusst, dass es keine Überforderung der Mitarbeiter geben darf. Denn die Mitarbeiter sind für die Händler das Rückgrat ihres Geschäftes, so Scherer weiter. Kirchenpräsidentin Wüst stellte klar, dass bei allem Verständnis für die Probleme des Handels die Menschen auch Ruhetage brauchen und daher eine ausufernde Öffnung an Sonntagen – auch gesellschaftlich – nicht gewünscht sein kann und wird.
Quelle:
Handelsverband Südwest e.V.
Ludwigsstraße 7
55116 Mainz
Bild v.l.n.r.: Jan Sebastian (Präsident Handelsverband Rheinland-Pfalz), Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (Ev. Kirche der Pfalz); Matthias Pallmann-Heger (Vizepräsident Handelsverband Rheinland-Pfalz); Dr. Thomas Scherer (Hauptgeschäftsführer Handelsverband Rheinland-Pfalz); Leitender Oberkirchenrat Heinz-Thomas Striegler (Ev. Kirche in Hessen und Nassau); Oberkirchenrat Dr. Claus Müller (Ev. Kirche der Pfalz); Stellv. Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf (Ev. Kirche in Hessen und Nassau); Vizepräsident Dr. Johann Weusmann (Ev. Kirche im Rheinland)