Cybersecurity Day 2022: Barke stellt Cyber-Sicherheitsnetzwerk Saarland vor
Digitalminister Jürgen Barke stellt Unternehmen und Privatpersonen, die Opfer einer Cyberattacke geworden sind, ein neues Hilfsangebot zur Verfügung.
Das Cyber-Sicherheitsnetzwerk Saarland. Kern des Netzwerks ist die Digitale Rettungskette, die bei IT-Sicherheitsvorfällen Unterstützung bieten soll. Das Projekt entsteht in Kooperation mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das Saarland ist bundesweit die zweite Region mit einem solchen flächendeckenden Angebot. Am Mittwoch, 6. Juli, stellte Barke das Netzwerk im Rahmen des Cybersecurity Day in Saarbrücken vor.
„Cyberangriffe stellen auch die Saarwirtschaft zunehmend vor große Probleme und Herausforderungen“, so Minister Barke. „Daher müssen wir die digitalen Abwehrkräfte unserer Unternehmen stärken. Mit der Digitalen Rettungskette schaffen wir ein schlagkräftiges Instrument, um höchste Sicherheit zu realisieren. Mit dem Cyber-Sicherheitsnetzwerk wird das Saarland zum bundesweiten Vorreiter im Kampf gegen kriminelle Hacker.“
Das niedrigschwellige Hilfsangebot richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen, steht aber auch Privatpersonen offen. Entlang der Digitalen Rettungskette sollen zertifizierte IT-Sicherheitsdienstleister ihr Know-how zur Behebung von Störfällen zur Verfügung stellen.
Die Rettungskette besteht aus mehreren Eskalationsstufen. Am Anfang finden Betroffene auf der Webseite des Netzwerkes Informationen zu Erste-Hilfe-Maßnahmen, die sie selbstständig durchführen können. Im Falle einer schwerwiegenderen Attacke, können sie sich an die zentrale kostenlose Hotline des Netzwerks wenden (Telefon: 0800 274 1000). Dort erhalten die Anrufer Hilfe bei der Einschätzung des Vorfalls sowie Kontakte zu weiteren Ansprechpartnern. Bei kleineren Störfällen kommen Digitale Ersthelfer zum Einsatz, die telefonisch beraten und unterstützen. Stellt sich eine Cyberattacke als komplex heraus, können schrittweise Vorfall-Praktiker, Vorfall-Experten und anschließend ein Team aus IT-Sicherheitsdienstleister zu Rate gezogen werden. Die Vorfall-Expertinnen und -Experten sollen auch regional vor Ort helfen können. Die Leistungen sind kostengünstig. Sollte ein Vorfall-Experte aktiv werden müssen, schließen Betroffene mit den IT-Dienstleistern Verträge ab.
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger lobte das Cyber-Sicherheitsnetzwerk als vielseitiges und wirksames Hilfsangebot für akute Notlagen in Sachen IT-Sicherheit: „Bei einer Cyberattacke ist schnelle Hilfe gefragt, um den wirtschaftlichen Schaden für Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Das Netzwerk kann hier zügig und individuell Unterstützung leisten. Das hilft uns, die saarländischen Unternehmen besser gegen Cyber-Kriminalität zu rüsten. Schlussendlich ist eine gut und sicher aufgestellte Unternehmenslandschaft auch ein Wettbewerbsfaktor.“
Das Cyber-Sicherheitsnetzwerk Saarland geht insbesondere auf die Bedürfnisse des produzierenden Gewerbes ein, steht grundsätzlich aber allen Branchen offen. Aktuell werden die Strukturen weiter ausgebaut. Interessierte können sich im Wirtschaftsministerium melden und sich zum Ersthelfer oder Vorfall-Experten ausbilden und zertifizieren lassen.
Barke: „Ich möchte die IT-affinen Saarländerinnen und Saarländer dazu ermutigen, bei unserem Projekt mitzumachen und dabei zu helfen, unseren Standort auch digital widerstandsfähiger zu machen.“
Webseite des Netzwerkes:
www.cyber-sicherheitsnetzwerk.de
Hotline des Netzwerkes:
0800 – 274 1000
Kontaktstelle für Interessierte:
Netzwerkstelle Digitalisierung – DiNet
Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie
Tel.: 0681/ 501-1638
info@dinet.de
Hintergrund
Die Zahl der Cyberattacken auf Wirtschaftsunternehmen nimmt rasant zu. Vor allem der Mittelstand ist davon betroffen: In einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes Bitkom gaben 89 Prozent der befragten Unternehmen an, eine moderate bis sehr starke Zunahme von Cyberangriffen auf die eigenen IT-Strukturen zu beobachten. Die Angriffe zielen auf Kommunikationsdaten, Kunden- und Finanzdaten oder auf geistiges Eigentum. Jährlich entsteht der deutschen Wirtschaft dabei ein Gesamtschaden von mehr als 200 Milliarden Euro.
Quelle:
Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Franz-Josef-Röder-Straße 17
66119 Saarbrücken