Schwache Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt

Veröffentlicht am: 1. Dezember 2023|Kategorien: Fakten, Mittelrhein|

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspannt sich nur langsam. Die Arbeitslosenzahlen sinken im Oktober nur leicht.

Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit wie bereits im Vormonat zwar leicht gesunken, bleibt allerdings über dem Niveau aus dem Vorjahr.
Zum Monatsende verzeichnet die Statistik für den Agenturbezirk Montabaur 6.121 arbeitslose Menschen in den Landkreisen Westerwald und Rhein-Lahn. Das sind zwar 177 weniger als vier Wochen zuvor, aber 631 mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote sank diesen Oktober um 0,1 Punkte auf 3,4 Prozent. Im letzten Jahr lang sie im selben Monat bei 3,1 Prozent.
„Auch wenn der regionale Arbeitsmarkt damit dem jahreszeitlich üblichen Zyklus folgt, bleibt die herbstliche Entspannung erneut hinter dem gewohnten Umfang zurück. Der Abstand zum Vorjahr vergrößert sich damit immer mehr“, erklärte Agenturleiter Elmar Wagner.

Die deutsche Wirtschaft hat den Krisen der vergangenen Jahre zwar standgehalten.  Erholt sich nun aber nur mühsam davon, was stark zu spüren ist.
„Dem hat der Arbeitsmarkt lange standgehalten. Doch seit einigen Monaten macht sich die konjunkturelle Flaute auch in der Arbeitslosenstatistik bemerkbar. Viele Unternehmen halten sich in Anbetracht einer ungewissen Geschäftsentwicklung bei Neueinstellungen zurück und vermehrt erleben wir auch betriebliche Insolvenzen mit nicht unerheblichen Arbeitsplatzverlusten,“ so Wagner weiter.

Wegen der konjunkturellen Eintrübung ist die übliche Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt kaum spürbar.
Die angespannte wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch beim Blick auf den Stellenmarkt.
Die Arbeitgeber der Region meldeten 335 neue Stellen und damit 9 weniger als September.
Der aktuelle Stellenbestand liegt mit insgesamt 3.251 Jobs nun um 706 niedriger als noch im Oktober 2022. Dieser Rückgang des Beschäftigungsangebots um fast 18 Prozent innerhalb einer Jahresfrist stellt für die Arbeitssuche ein Problem dar. Insbesondere für Ungelernte und Geringqualifizierte. Fachkräfte dagegen sind nach wie vor branchenübergreifend gesucht.

Wichtig für arbeitslose Menschen ist daher eine berufliche Qualifizierung.
„Wer sich schwertut, wieder in Beschäftigung zu finden, sollte die Zeit der Arbeitslosigkeit unbedingt für eine Weiterbildung nutzen und sich dabei an der betrieblichen Nachfrage orientierten. Die individuellen Chancen auf eine dauerhafte Berufsperspektive steigen damit beträchtlich!“, betonte Elmar Wagner.

Wirft man einen Blick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den Landkreisen, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst, kann Ähnliches festgehalten werden.
Auch hier sind trotz einer Senkung der Arbeitslosenzahl, im Vergleich zum Oktober 2022 mehr Menschen arbeitslos.
Im Westerwaldkreis haben derzeit 3.755 Frauen und Männer keinen Job. Das sind 78 weniger als im September, aber 398 mehr als im Oktober 2022.
Die Quote von 3,3 Prozent hat sich in den vergangenen Wochen nicht verändert.
Vor einem Jahr lag sie allerdings noch bei 2,9 Prozent.
Im Rhein-Lahn-Kreis sind aktuell 2.366 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 99 weniger als vor einem Monat und 233 mehr als vor einem Jahr.
Die Quote ist in der vergangenen vier Wochen von 3,7 auf 3,6 Prozent gesunken. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent.

 

Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Regensburger Str. 104
90478 Nürnberg

 

6.11.23

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