HDE fordert in 10-Punkte-Plan bundesweite Technologie- und Innovationsoffensive

Veröffentlicht am: 23. Oktober 2024|Kategorien: Top News|

Digital-Gipfel. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat einen 10-Punkte-Plan zur Stärkung der Innovationskraft des Handels vorgelegt. In diesem fordert der Verband unter anderem eine bürokratiearme KI-Regulierung und faire Wettbewerbsbedingungen im internationalen Online-Handel. Zudem spricht sich der HDE für die Förderung von KI-Technologien aus.

Digital-Gipfel der Bundesregierung

Auf dem diesjährigen Digital-Gipfel am 21. und 22. Oktober in Frankfurt am Main debattiert die Bundesregierung unter dem Motto „Deutschland Digital – Innovativ. Souverän. International“ mit über 1.500 Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik über große Zukunftsthemen wie digital Innovation, digitale Souveränität und internationale Zusammenarbeit.

10-Punkte-Plan der HDE

Anlässlich des Digital-Gipfels der Bundesregierung bekräftigt der Handelsverband Deutschland (HDE) in einem 10-Punkte-Plan die Bedeutung einer bundesweiten Digitalisierungsstrategie, um die Innovationskraft des Handels zu stärken.
Neben einer bürokratiearmen Regulierung künstlicher Intelligenz (KI) und der Förderung von KI-Technologie ist auch die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen im internationalen Online-Handel notwendig.

„Der Einzelhandel ist als drittgrößte Wirtschaftsbranche des Landes auf eine funktionierende Digitalisierungsstrategie angewiesen. Es braucht eine echte Technologie- und Innovationsoffensive in Deutschland und Europa“, so Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer.

Strategie für den Handel

Die zehn Schwerpunkte des HDE für eine erfolgreiche Digitalisierung des Handels:

  1. KI-Regulierung muss Europa konkurrenzfähig halten

    Im Rahmen des Vorschlags für eine Richtlinie über KI-Haftung fordert der HDE keine neuen, überbordenden Regelungen zu schaffen. In Bezug auf den AI-Act setzt sich der HDE für eine einheitliche und bürokratiearme Umsetzung in Deutschland und der EU ein, um Rechtsunsicherheiten und Innovationshemmnissen zu vermeiden.

  2. Förderung von KI und Automatisierung

    Der HDE sieht in KI-Technologien großes Potenzial zur Optimierung betrieblicher Prozesse, von Lagerlogistik bis Kundeninteraktion. Der HDE setzt sich für zielgerichtete Förderprogramme ein, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützen.

  3. Zugang zu innovativen Technologien vereinfachen

    Neue Technologien wie Augmented Reality, Virtual Reality und 3D-Druck bergen großes Potenzial. Der HDE setzt sich für einfachere Zugänge und die Förderung dieser Technologien im Handel ein.

  4. Datensouveränität stärken

    Die Nutzung von Daten muss (rechts-)sicher für Händler möglich sein. Der HDE fordert Rahmenbedingungen, die einen Umgang mit Daten fördern und datengetriebene Geschäftsmodelle ermöglichen.

  5. Ausbau digitale Infrastruktur

    Eine starke, flächendeckende digitale Infrastruktur ist entscheidend für den Handel – sowohl stationär als auch online. Der HDE fordert den flächendeckenden Ausbau von Breitband- und Mobilfunknetzen, um allen Unternehmen digitale Innovationen zugänglich zu machen.

  6. Diskriminierungsfreie Anzeigenschaltung sicherstellen

    Im Rahmen der Durchsetzung des Art. 6 (5) DMA für die Googlesuchergebnisseite fordert der HDE das sichergestellt wird, dass Händler auf Online-Plattformen nicht in ihrer Sichtbarkeit unverhältnismäßig eingeschränkt werden. Grundsätzlich ist das DMA als Rechtsrahmen zu begrüßen, der die Online-Märkte im digitalen Sektor fairer und wettbewerbsfähiger machen soll. Allerdings sollten die vorgenommenen Änderungen nicht zu einer neuen obligatorischen Vermittlungsebene zwischen Händler und Konsumenten führen.

  7. Gleiche Regeln für alle

    Der HDE fordert klare und gleiche Regeln für internationale und heimische Anbieter, um faire Wettbewerbsbedingungen und Verbraucherschutz zu gewährleisten.

  8. Verbraucher schützen

    Die Durchsetzung von Regulierungen wie dem Digital Services Act (DSA) ist essenziell, um Verbraucher effektiv vor illegalen Inhalten, Betrug und Desinformation zu schützen. Sie schafft klare Verantwortlichkeiten für Plattformen und sichert faire Bedingungen im digitalen Handel. Es braucht eine konsequente Durchsetzung der vorhandenen Vorgaben statt neuer Regulierungen.

  9. Digitale Kompetenz fördern

    Digitale Bildung ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit. Der HDE fordert die Bundesregierung auf, verstärkt in Bildungsangebote und Schulungsprogramme für die digitale Kompetenz von Mitarbeitern im Handel zu investieren.

  10. Cybersicherheit priorisieren

    Der Schutz sensibler Daten, die Absicherung von IT-Infrastrukturen und der Schutz vor Wirtschaftsspionage sind für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche unverzichtbar. Angesichts zunehmender Bedrohungen, auch durch hybride Kriegsführung und gezielte Cyberangriffe, fordert der HDE eine stärkere politische Priorisierung der Cybersicherheit

(Text: HDE Handelsverband Deutschland/Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz/hv/mh; Foto: AdobeStock_489807679)

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