„Jetzt schon an Weihnachten denken“ – Interview-Serie Teil 1 mit Richard Müller, Geschäftsführer der Wawi-Gruppe in Pirmasens

Veröffentlicht am: 14. Oktober 2024|Kategorien: Top News, Uncategorized|
Der Countdown bis Weihnachten läuft ...

Interview-Serie 1/3. Der Countdown bis Weihnachten läuft! Der Sommer war noch nicht vorbei, da stand schon die erste Weihnachtsschokolade und Co. in den Regalen der Supermärkte. Auch in den unterschiedlichsten Handelsgeschäften funkelt seit Ende der Sommerzeit die Weihnachtsware auf der Verkaufsfläche. Der Handelsjournal Südwest hat in den einzelnen Unternehmensbereichen nachgefragt, warum schon bei sommerlichen Temperaturen oder zu Beginn der Herbstzeit die Weihnachtsaison eingeläutet wird. Den Anfang der Interview-Reihe „Jetzt schon an Weihnachten denken“ macht Richard Müller, Geschäftsführer der Wawi-Gruppe in Pirmasens. 

Handelsjournal Südwest: Herr Müller, schon seit dem Spätsommer sind die ersten Weihnachtslebkuchen und die unterschiedlichste Weihnachtsschokolade in den Regalen der Supermärkte zu finden. Wann begann Ihre Produktion für die Weihnachtszeit und warum ist die Nachfrage nach Weihnachtsplätzchen und Co. schon im Sommer so groß?

Richard Müller: „Ehrlicherweise ist es die Sache des Handels zu entscheiden, wann welche Ware vermarktet, beziehungsweise in das Regal gestellt wird. Ich glaube auch kaum, dass der Handel Ware ins Regal stellt, welche die Kunden zu dem Zeitpunkt nicht kaufen wollen, schließlich sind die Regalflächen begrenzt. Wir bei WAWI sehen bereits ab Februar/ März in der Produktion jeden Tag Weihnachtsware, da wundert man sich beim Einkauf gar nicht mehr, wenn im September auf einmal Weihnachtsware im Supermarkt steht.“

Handelsjournal Südwest: Wie viele Nikoläuse, Adventskalender etc. werden bei Ihnen produziert und wie viele sind schon ausgeliefert?

Richard Müller: „Wir haben rund 20 Millionen Adventskalender und etwa 25 Millionen sogenannter Weihnachtsfiguren produziert – davon circa 15 Millionen klassische Weihnachtsmänner. Ein Großteil ist schon in den Lägern unserer Kunden, da die Auslieferung meistens schon im Mai/ Juni beginnt.“

Handelsjournal Südwest: Wie lange geht die Weihnachtssaison bei Ihnen, bevor auf Ostern umgestellt wird?

Richard Müller: „Aktuell befinden wir uns noch in der Weihnachtsproduktion, stellen aber in wenigen Wochen auf Ostern um.“

Handelsjournal Südwest: Haben Sie in Ihrem Unternehmen die Preisschwankungen der letzten Monate gut verkraftet? Wie verhält sich aktuell der Kakaopreis im Gegensatz zu den Vorjahren? Haben Sie diesbezüglich in Ihrer Produktion Änderungen vornehmen müssen?

Richard Müller: „Die Preisschwankungen beim Hauptrohstoff Kakao sind in der Vergangenheit zu verkraften gewesen. Man konnte sich über mehrere Quartale im Voraus eindecken. Durch den dramatischen Anstieg des Kakaopreises ist dies deutlich schwieriger geworden, und die Kalkulationen mussten sogar während der Saison mehrmals angepasst werden. Kakao kostet aktuell fast das Dreifache des langjährigen Mittels und war zeitweise auf das fast Sechsfache gestiegen. Die Verbraucher werden diese Preise merken. Dennoch hoffen wir, dass die Schokoladenliebhaber nicht alle nur noch Chips kaufen werden.“

Handelsjournal Südwest: Wie blicken Sie in die Zukunft?

Richard Müller: „Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Wir sind solide und breit aufgestellt. Unser Exportanteil beträgt bei saisonalen Produkten etwa 70 Prozent und wir entwickeln jedes Jahr etwa 50 neue Produkte für unsere Handelspartner weltweit. Davon gibt es aber nur einen Bruchteil unter unseren Marken. Auch bei Produktinnovationen sind wir am Puls der Zeit und nah an unseren Kunden. Mit bspw. dem „melting snowman“ haben wir die Produktkategorie „Mug-Melt“ im angelsächsischen Markt erfunden und etabliert. Auch arbeiten wir viel mit Start-Ups zusammen.“ (hv/cb)

(Text. hv/cb; Foto: Symbolfoto/AdobeStock_242822357)

 

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